Mode und Kunst – eine inspirierende Liaison


Im Jahr 1858 signierte Modeschöpfer Charles Frederick Worth erstmals Kleidungsstücke mit seinem eigenen Namen und verkaufte sie damit unter dem Namen seines Hauses. Der Erfinder der Haute Couture aus Paris machte damit den künstlerischen Anspruch seines Handwerksberufes geltend und erhob die Mode auf eine Ebene mit der Kunst. Gleichzeitig verlieh er seinen Kreationen eine höhere Wertigkeit und Exklusivität. Und er schuf das erste Modelabel: die Basis für eine bis heute gut florierende Modeindustrie, die sich längst aus ihrem Schattendasein der Anonymität befreit hat.




Mediale Leitfiguren


Inzwischen ist eine erfolgreiche und dauerhafte Liaison zwischen Kunst und Mode entstanden. Rund um die beiden äußerst kreativen Disziplinen hat sich eine gewinnbringende Wertschöpfungsmaschinerie angesiedelt, die mit atemberaubender Geschwindigkeit neue Trends in die Welt pumpt. Sie richtet sich dabei längst nicht nur an die Reichen und Schönen, sondern erfasst alle Bevölkerungsschichten. Dabei werden ihre Botschaften medial durch avantgardistische Leit- und Kunstfiguren transportiert, die abseits der Normen agieren und immer für genügend Aufmerksamkeit sorgen.




Codes und Ironie


Kunst und Mode bieten uns vielfältige Ausdrucksmöglichkeiten, um die komplexe Realität in vielen Facetten widerzuspiegeln. Dabei geht es nicht nur um die Darstellung von Schönheit, sondern um den Ausdruck von Persönlichkeit mit all ihren Ansichten, Emotionen und Widersprüchen, auch vor dem Hintergrund der sozialen Zugehörigkeit. Probate Ausdrucksmittel sind neben Geist und Ironie auch Codes, die man kennen sollte. Nur so lässt sich der Hintersinn von Modestücken und Kunstwerken sicher entschlüsseln: eine spannende detektivische Aufgabe.